Seit Jahren fokussierten sich Backup-Applikationen primär auf zwei Hauptfunktionen: Daten vom Client auf den Server zu bewegen und das managen von Tapes und Tape Libraries bzw. Speicherbändern und Speicherband-Bibliotheken. Zahllose Optimierungen, wie Multistreaming und Storage Area Network (SAN) Medienserver, wurden entwickelt um Performance-Limitierungen, die der Tape-Speicherlösung anhaften, zu umgehen.

Zu gleichen Zeit, war das Zurückspielen von Tape Backups für viele Unternehmen die letzte Option der Datenwiederherstellung bei Datenverlust. Durch die Möglichkeiten der Datenrettung, basierend auf Festplatten-Technologie, werden Backup-Applikationen eine neue Rolle zugeteilt. Backup-Applikationen entwickeln sich somit immer mehr zum zentralen Managing von Festplatten-basierenden Recovery-Funktionen. Diese beinhalten:

Snapshot Management: Snapshots und geteilte Spiegelungen erleichtern schon seit langem das Backup von Schlüssel-Applikationen. Sie verbessern nicht nur das Backup, viele Umgegungen erstellen mehrfache Snapshots und halten diese vor. In vielen Fällen werden diese unabhängig vom Backup gemanaged. In gutes Beispiel hierfür ist das Hyper-V des Windows Servers 2008. Hyper-V stellt das Hostsystem auf ein Rootsystem um, welches somit die Verwaltung der Partitionen übernimmt in denen die Gastsysteme operieren. Innerhalb dieser virtualisierten Umgebung kann man nun mittels eines Snapshots Systeme abgelegen und somit können diese auch als Backup funktionieren.

Replikation: Wie Snapshots ist die Replikation ist ein wichtiger Teil des Recovery-Mechanismus geworden. Insbesondere gilt dies für Disaster Recovery und diese sollte in jedem ganzheitlichem Recovery-Management-Konzept ein zentraler Bestandteil sein. Beispiel VMware und Disaster Recovery: Ein virtueller Server kann wie ein Verzeichnis behandelt und kopiert werden (inkl. aller Einstellungen und Settings). Diese "Verzeichnisse" können somit zum Beispiel auf externen Festplatten gespeichert werden und bei Bedarf können somit komplette Serverlandschaften inklusive aller Einstellungen innerhalb sehr kurzer Zeit auf andere VMware-Umgebungen kopiert und ausgeführt werden. Die unter normalen Umständen notwendige Rekonstruktion der Einstellungen (Richtlinien / Policies etc.) fällt somit komplett weg und spart hierdurch eine Menge Zeit ein.

Virtual tape libraries (VTLs) als Intelligente Festplatten-Lösung: Eine Virtual tape library ist ein Speicher, welcher auf einem Plattenverbund basiert, jedoch äußerlich wie eine Tape-Library erscheint und auch so bedient wird. Für große Tape-Umgebungen bleibt die Tape Emulation die Einfachste und am wenigsten störende Lösung. VTL Hersteller arbeiten an reichhaltigen Zusatzfunktionen die über die reine Emulation hinausgehen. Funktionen jedcoch, die außerhalb des Aufgabenbereiches der Backup Applikation (z.B. Replikation) stattfinden, können oftmals Konfusionen auslösen, wenn es dazu kommt eine teilweise oder komplette Datenwiederherstellung, bzw. Recovery-Management durchzuführen.

Daten Deduplizierung: Daten Deduplizierung hat sowohl Möglichkeiten als auch Konfusionen geschaffen. Es ist eine Technologie die sowohl auf dem Client, dem Server, innerhalb eines NAS oder innerhalb einer Tape-Library ausgeführt werden kann. Daten-Backup-Applikationen müssen in der Lage sein diese Ausführungen jederzeit und immer zu erkennen. Deduplizierung ist ein Prozess der redundante Daten erkennt und diese beseitigt.

Continuous data protection (CDP): Wie die Daten De-Duplikation, ist CDP eine Technologie die es in verschiedenen Variationen gibt. In einigen Fällen existiert sie als Stand-Alone-Technologie, aber ihren wirklichen Wert entfaltet als ein integriertes Element einer abgestuften Recovery Strategie und als solche sollte sie auch gemanaged werden.

Enhanced application recovery: In einigen Fällen können Festplatten dazu verwendet werden, die Datenwiederherstellungs-Möglichkeiten zu vereinfachen und zu verbessern. So zum Beispiel unter VMware und bei Applikationen wie z.B. Exchange oder SharePoint. Auch zu betrachten als Objekt basiertes Recovery.

Mit der weitergehenden Entwicklung und Verbreitung Festplatten-basierender Datenwiederherstellungs-Alternativen, wird das koordinierte Managment von verschiedenen Recovery-Quellen zunehmend immer wichtiger. Hierbei ist die Backup-Applikation der logischste und auch erste gedankliche Ansatzpunkt.

 

 


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