Sandforce 2281 Controller

Betrachtet man die Eckdaten des SandForce SF-2281 Chipsatzes genauer, so handelt es sich bei diesem SSD-Mikrocontroller um ein sehr performantes Stück Technik. So unterstützt der SF-2281 SATA3 und bietet parallele Lese- und Schreibgeschwindigkeiten von bis zu 500 MB/s. Zudem ist der Chipsatz in der Lage Speicherkapazitäten von bis zu 512 GB zu adressieren und verfügt über eine AES-256 Bit Verschlüsselung.

Dies sind Leistungsdaten die aufhorchen lassen, jedoch hat der Prozessor aus der Sichtweise der Datenrettung einen entscheidenen Makel: Ist der Mikrocontroller defekt, ist eine Datenrettung nicht möglich !

Die Problematik

Sandforce-Chips der Serien SF-15xx und SF-22xx sind im Rahmen der Datenrettung nicht emulierbar, da die hierfür notwendigen Algorithmischen Informationen zur Interpretation der Datenebene im Controller selbst integriert sind (siehe Pressemeldung KUERT Datenrettung). Im Falle eines Defektes des Sandforce Micro-Controllers gibt es somit bis dato keinerlei Möglichkeit an den entsprechenden Algorithmus zur Entschlüsselung der Daten innerhalb des NAND-Flash Speichers zu kommen.

Bei Controllern anderer Hersteller liegen diese Algorithmen außerhalb des Controllers, so dass auch im Falle eines Ausfalles des Controllers die Daten der Speicherchips immer noch, im Rahmen einer Emulation unter Einsatz des entsprechenden Algorithmus, korrekt definiert und interpretiert werden können. Sofern es überhaupt bei anderen Controllern eine interne Hardware-Verschlüsselung gibt ist diese auch den XOR-Standard ausgelegt und somit relativ einfach zu interpretieren. Im Falle von Sandforce-Controllern sprechen wir jedoch über eine interne Zweikanal-Datenverschlüsselung auf AES-128 und AES-256 Bit.

Objektiv betrachtet sollte man meinen, dass dies keinerlei großes Problem darstellen sollte und nur ein marginaler Prozentsatz genau mit diesem Problem eines Controller-Defekts ausfallen sollte, doch dass ist ein Irrglaube. Die Haupt-Ausfall-Ursache von Solid-State-Festplatten sind auf defekte Micro-Controller zurückzuführen und genau dieses "Sicherheitsmerkmal" des integrierten Algorithmus macht die Sandforce-Prozessoren der Serien 15xx und 22xx zu Problem-Prozessoren aus der Sicht der SSD-Datenrettung.

Aufgrund Ihrer sehr guten technischen Parameter und der außerordentlichen Leistungsdaten werden diese Controller in zunehmend mehr SSD-Festplatten verbaut. So zum Beispiel in der Vertex 2 + 3 des Herstellers OCZ, der Force-Serie des Herstellers Corsair, der SF-2281 in der S511 des Herstellers ADATA oder der Intel 520, um nur einige zu nennen.

 

Backups und Datensicherung bei SF-15xx / 22xx oberste Priorität !

Jedem Besitzer dieser Solid-State-Drives können wir nur eines raten: Backup, Backup und nochmals Backup. Ist kein Backup erstellt und kommt es zu einem Ausfall der SSD aufgrund eines Micro-Controller-Defekts, dann ist der Daten-Totalverlust so gut wie sicher und auch ein professionelles Labor zur Datenrettung kann in diesem Fall nicht mehr helfen.

 

Herstellerseitige unzureichende Informationspolitik

Es gestaltet sich mitunter als außerordentlich schwierig auf den Webseiten der Festplatten-Hersteller an Informationen über die in SSD-Produktlinien eingesetzten Controller zu kommen, da diese häufig herstellerseitig überhaupt nicht angegeben werden. Zwar wird hier mit Leistungsdaten geworben, doch geflissentlich verschwiegen, welcher Controllertyp genau zum Einsatz kommt.

Gerade im Vergleich zu Mainboards, bei denen die Chipsätze eine sehr wichtige Rolle spielen (z.B. Sandy-Bridge), können wir es logisch nicht nachvollziehen wieso einige SSD-Hersteller ihren interessierten Kunden diese Informationen vorenthalten.

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